Die Versmolder SPD schlägt Theo Knepper als Kandidaten für den Landtagswahlkreis vor.

Theo Knepper

Die Versmolder SPD schlägt Theo Knepper als Kandidaten für den Landtagswahlkreis Gütersloh I / Bielefeld III vor.
Wir haben uns lange Gedanken gemacht und sind letztlich zu dem Schluss gekommen, dass eine weitere Bewerbung für den Landtagswahlkreis und damit Wettbewerb um die besseren Positionen in der Demokratie immer gut ist. Die SPD steht bei allen Umfragen suboptimal da, selbst im Land NRW sind die derzeitigen Umfrageergebnisse für die Sozialdemokratie mies. Wir müssen endlich damit anfangen unsere guten Inhalte nach vorn zu stellen und massiv um das Vertrauen unserer Kernwählerschaft, die sich immer mehr von uns abwendet, werben.
Wir freuen uns mit Theo Knepper einen für ordentliche Inhalte streitbaren Kandidaten gefunden zu haben, der den Willen und Fähigkeiten sich in den Wettbewerb um die Kandidatur einzubringen.
Dazu hier auch das Statement von Theo Knepper während unserer Jahreshauptversammlung am vergangenen Donnerstag.

 


 

Zur Bewerbung als Landtagsabgeordneter der SPD im Wahlkreis Gütersloh I/Bielefeld III

Mit Leidenschaft Partei ergreifen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer!

Liebe Genossinnen und Genossen,

Patrick Schlüter hat mich gefragt, ob ich als Landtagskandidat antreten würde und ich habe „Ja“ gesagt. Und jetzt ist es an der Zeit, das öffentlich zu machen: Ich möchte von der SPD als Landtagskandidat im Wahlkreis Gütersloh I/Bielefeld III nominiert werden und unseren Genossen Georg Fortmeier ablösen! Ab heute befindet sich die SPD im Altkreis Halle und im Bielefelder Nord-Westen im Vorwahlkampf.
Das ist ungewöhnlich für unsere Partei, das muss aber nicht schlecht sein. Die Wählerinnen und Wähler sollen ruhig mitbekommen, dass wir eine Partei sind, die um die richtigen Positionen ringt und wer sie am besten vertritt. Die SPD kommt derzeit im Bund nur noch auf ein Viertel aller Wählerinnen und Wähler; in NRW sind es nach Meinungsumfragen auch nur 32 Prozent; trotz Ministerpräsidentinnen-Bonus weniger als die CDU. #Und das liegt nicht daran, dass wir schlechte Politik machen,# sondern das liegt daran, dass wir die Wählerinnen und Wähler nicht mehr erreichen. Ganz entscheidend dafür, ob und wie uns die Menschen wahrnehmen sind aber die Mandatsträger!

Und da lese ich diese Woche in der Zeitung von der Versammlung des SPD-Ortsvereins Werther: „Im Anschluss lenkte der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Fortmeier einen eher unaufgeregten Blick Richtung Landtagswahl 2017.“ Einen „unaufgeregten Blick“.

Ja, liebe Genossinnen und Genossen, wann, wenn nicht jetzt, will ich den mal anfangen, mit Leidenschaft für die SPD zu kämpfen? Die Menschen sind verunsichert, beunruhigt – nicht nur wegen der Flüchtlingsfrage – und der Landtagsabgeordnete signalisiert: „Alles easy, nur keine Aufregung.“ Ich muss schon sagen, dass ist ein gehöriges Stück Ignoranz und verkennt völlig die politische Stimmung im Land! Wer jetzt nicht mit Leidenschaft kämpft, der spielt mit der Zukunft der SPD.

Patrick wusste natürlich, als er mich nach der Landtagskandidatur gefragt hat, dass ich große Lust habe, den Laden aufzumischen. – Es gab im vorigen Jahr zwei Veranstaltungen unserer Partei hier in Versmold, die mich sehr bewegt haben. Ich fange mit der zweiten an. Das war die Veranstaltung mit Thorsten Klute, unserem Integrationsstaatssekretär, bei Memic. Da kam ein Thema zur Sprache, das jetzt gerade aktuell diskutiert wird und bei dem die SPD die richtigen Akzente setzt: Die Frage nämlich, ob wir bei aller berechtigten Sorge um die Flüchtlinge nicht Gefahr laufen, die eigenen Leute zu vernachlässigen.
Bei der Veranstaltung saß ich Rücken an Rücken mit einer Nölke-Arbeiterin. Und die berichtete unter Tränen, dass sie demnächst entlassen werde. Die Frau konnte nicht verstehen, warum ihre Arbeit noch da ist, sie aber durch Billiglöhner ersetzt wird. Die Antwort ist ganz einfach: Weil ein Großschlachter, der auf der Liste der Vermögensmillardäre steht, den Hals nicht voll kriegen kann; und der, kaum dass er den Laden übernommen hat, als erstes einen Teil der Stammbelegschaft herausschmeißt und durch Billiglöhner ersetzt. Damit, Genossinen und Genossen, muss Schluss sein! Und wenn wir derzeit keine Mehrheit haben, das zu ändern, dann müssen wir es so lange ansprechen, bis die Menschen im Lande uns, die SPD, mit der notwendigen Mehrheit ausstatten!

Der mutige Diskussionsbeitrag der Nölke-Arbeiterin hat mich nachhaltig beeindruckt. Mir war mit einem Mal klar, dass wir, dass die SPD sich wieder mehr um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kümmern muss. Wir müssen Partei ergreifen für diejenigen, die von Jobverlust und sozialem Abstieg bedroht sind, für diejenigen, die heute schon in prekären Arbeitsverhältnissen leben, für diejenigen die sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln – oft junge Menschen, die ausgerechnet in der Phase der Familiengründung gar nicht wissen ob und wo sie morgen arbeiten werden.

Und damit bin ich bei der anderen Veranstaltung, die ich eben erwähnt habe. Ich hatte Georg Fortmeier bereits auf einer Ortsvereinsversammlung im Mai mit diesen Problemen konfrontiert: Leiharbeit, Scheinselbstständigkeit, Ketten-Zeitverträge und sozialer Abstieg nach Jobverlust. Und ich habe die Veranstaltung unter Protest verlassen, als er meinte, das seien eher Einzelfälle, er sehe eine insgesamt positive Entwicklung für die abhängig Beschäftigten. Ich verkürze das jetzt etwas. Als Beleg nannte er noch die Rekordzahl bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Als würde das etwas aussagen über die Qualität der Arbeitsplätze und über die Arbeitsbedingungen. Wir haben zum Beispiel rund eine halbe Millionen Aufstocker, also Menschen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und so wenig verdienen, dass sie Geld vom Jobcenter bekommen. Es kann doch nicht sein, dass SPD-Abgeordnete – nur weil wir in Berlin mit in der Regierung sind – die Verwerfungen in der Arbeitswelt weglächeln.

Nein! Wir müssen die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer und immer wieder zum Thema machen. Auch damit sich der fatale Eindruck nicht verfestigt, es gebe gar keinen Unterschied mehr zwischen SPD und CDU. Immer mehr Menschen bleiben bei den Wahlen zu Hause, weil sie sagen, „es ist doch sowieso egal, was ich wähle.“ Diese Menschen müssen wir zurück gewinnen. Aber das geht nur, wenn wir uns mit aller Leidenschaft für sie einsetzen, wenn wir eine unverwechselbare Politik für diejenigen machen, die dieses Land am Laufen halten. Ich will das tun als euer Landtagsabgeordneter – und deshalb trete ich an!