„Visionen machen attraktiv für Mitglieder“

Jan Ziervogel, Gerhard Huchtmann, Wolfgang Lange (hinten v.l.), Sylvia Huchtmann, Helga Neugebauer und Doris Altmann-Maschmann (vorne v.l.) wurden von Patrick Schlüter (hinten r.) und MdB Klaus Brandner (Bildmitte, hinten) geehrt.
Jan Ziervogel, Gerhard Huchtmann, Wolfgang Lange (hinten v.l.), Sylvia Huchtmann, Helga Neugebauer und Doris Altmann-Maschmann (vorne v.l.) wurden von Patrick Schlüter (hinten r.) und MdB Klaus Brandner (Bildmitte, hinten) geehrt.

Für ihre 25-jährige und 40-jährige Parteimitgliedschaft ehrten Versmolds SPD-Ortsvereinsvorsitzender Patrick Schlüter und Bundestagsabgeordneter Klaus Brandner sechs verdiente Mitglieder. „Für eure Treue und euer Engagement sind wir sehr dankbar“, sagte Schlüter. Die Geehrten waren 1971 während der Kanzlerschaft Willy Brandts und 1986 im Jahr der Tschnernobyl-Katastrophe Mitglieder geworden.

Brandner verwies darauf, dass es damals klare Strategien und Zukunftsvisionen waren, die die SPD für Mitglieder attraktiv gemacht haben: „Mit der Forderung nach ,Mehr Demokratie‘ in der Ära Brandt und dem Atomausstieg, den die SPD spätestens seit Tschnernobyl fordert, sind wir für eine sozial und ökologisch gerechte Zukunft eingetreten. Wenn wir an dieser klaren Linie festhalten, sind wir auch heute attraktiv für die Menschen.“

„Der Visionär Willy Brandt hat mich damals beeindruckt“, gestand Jubilarin Helga Neugebauer, die auch deshalb vor 40 Jahren in die SPD eingetreten ist. Damals habe sich die SPD entschieden eingesetzt für eine stärkere Beteiligung der Bürger, soziale Gerechtigkeit und eine neue Ostpolitik. „Wenn wir für diese Leitideen weiterhin einstehen, ist mir nicht bange“, fügte Neugebauer hinzu, die sich während ihrer langen Mitgliedschaft an vielen Stellen in der Versmolder SPD und im Stadtrat einbrachte.

Doris Altmann-Maschmann, Sylvia und Gerhard Huchtmann, Wolfgang Lange und Jan Ziervogel wurden allesamt für 25-jährige Treue zur Sozialdemokratie geehrt. Zu der Partei kamen sie auf ganz unterschiedlichen Wegen: Das Interesse an der Kommunalpolitik, das Engagement in Gewerkschaften oder Verbänden und politische Jugendarbeit brachte sie zur SPD. „Ihr habt über euer gesellschaftliches Engagement den Wert sozialdemokratischer Politik kennengelernt“, erklärte Schlüter. Auch heute sei es noch Aufgabe der SPD, „für die aktive Bürgergesellschaft Politik zu machen – und dafür zu sorgen, dass unsere Arbeit dort wahrgenommen wird“, fügte Brandner hinzu.

Nach der Mitgliederehrung nutzte der SPD-Bundestagsabgeordnete seinen Besuch in Versmold, um von seiner Arbeit in Berlin zu berichten: Die schwarz-gelbe Bundesregierung würde Hoteliers, reichen Erben und Unternehmen Privilegien zugestehen – und kürze auf der anderen Seite die Ausgaben für die aktive Arbeitsmarktpolitik. „Als SPD setzen wir CDU, CSU und FDP einen arbeitnehmerfreundlichen und zukunftsorientierten Kurs entgegen“, betonte Brandner. Mit der Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns wolle die SPD die Subventionierung von Dumpinglöhnen stoppen. Auch trete sie für die Gleichstellung von Leiharbeitern ein. Der Schuldenabbau, die finanzielle Stärkung der Kommunen und die Investition in Bildung ständen ganz oben auf der sozialdemokratischen Agenda. „Um diese Zukunftsaufgaben anzupacken, müssen wir stärkere Solidarität von Spitzenverdienern einfordern – einige bieten schon selbst an, einen höheren Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten“, erklärte Brandner. Deshalb sei eine moderate Anhebung des Spitzensteuersatzes und die Einführung einer Steuer auf sehr hohe Vermögen notwendig.