
Die GT aktiv GmbH gibt nach anliegender Tabelle, die wir vom Vorsitzenden des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales des nordrhein-westfälischen Landtags Günter Garbrecht erhalten haben, im Kreis Gütersloh jährlich mehr als 10 Millionen Euro für so genannte Aufstocker aus. Mit dem Begriff Aufstocker werden die Menschen bezeichnet, die zwar Arbeit haben, deren Lohn aber nicht ausreicht, um die Familie zu ernähren, sodass sie weiter Arbeitslosengeld 2 beziehen müssen.
Die Versmolder SPD will nun von der GT aktiv GmbH wissen, wie viele der betroffenen Menschen einerseits eine Vollzeitstelle haben, bzw. wie viele dieser Menschen mindestens halbtags beschäftigt sind. Darüber hinaus möchte die SPD wissen, wie viele der Betroffenen in Versmold leben. Eine entsprechende Anfrage hat die Vorsitzende der Ratsfraktion, das Kreistagsmitglied Liane Fülling, an die GT aktiv GmbH und auch an Bürgermeister Thorsten Klute mit der Bitte um Unterstützung bei der GT aktiv GmbH geschickt.
Für Versmold ist diese Auskunft wichtig, weil Versmold wie alle anderen hiesigen Städte auch sich an den im Kreis Gütersloh entstehenden Kosten der Unterkunft für Arbeitslosengeld-2-Empfänger beteiligen muss. Es müssen also jedes Jahr mehrere hunderttausend Euro aus dem Haushalt der Stadt für Sozialleistungen bereitgestellt werden, obwohl die betroffenen Menschen Arbeit haben. Das ist dann nichts anderes als die Subventionierung von Billiglöhnen, bewertet Liane Fülling die Zwangsausgaben. Die SPD ist der Meinung, dass Arbeit sich lohnen muss. Es kann nicht sein, dass die Städte und Gemeinden dafür aufkommen müssen, dass es in Deutschland keinen Mindestlohn gibt. Sie fordert die Verantwortlichen auf, sich dafür einzusetzen, dass die Zwangssubventionierung von Niedriglöhnen durch die Städte und Gemeinden aufhört und ein Mindestlohn eingeführt wird.