
Der Einsatz der Versmolder SPD für eine Entscheidung der Vernunft hat sich ausgezahlt. Am Ende votierte der Stadtrat sogar einstimmig bei zwei Enthaltungen für den Vorschlag von Bürgermeister Thorsten Klute, die Sparkassenarena als Zweifachsporthalle mit 585 Zuschauerplätzen zu errichten. Dabei wird die Halle gerade auch im Hinblick auf den Energiestandard Maßstäbe setzen. Die auch von Bürgermeister Thorsten Klute geforderte Entscheidung der Vernunft ist damit gefallen.
Diskussion lange von Wahlkampf geprägt
Die intensiven Bemühungen, trotz Wahlkampf in so einer wichtigen Frage wie der Investition in eine Sporthalle eine vernünftige Sachentscheidung zu fällen, waren von Erfolg gekrönt. Dabei sah es lange Zeit nicht danach aus.
Im Kern ging es um die Frage, ob die Sporthalle 200 oder 585 Zuschauerplätze haben sollte, auch in der heutigen Ratssitzung. Bei der Miniversion der Tribüne hätte die Stadtsparkasse ihr angebotenes Sponsorenmodell nicht umsetzen können, sodass die Stadt auf die Einnahmen aus der Übertragung der Namensrechte (Sparkassenarena) hätte verzichten müssen. Betriebswirtschaftlich macht eine Mini-Tribüne hier also keinen Sinn. Immer wieder hatte Versmolds Bürgermeister in den vergangenen Tagen in vielen Gesprächen mit den Fraktionen genau darauf hingewiesen. Offensichtlich überzeugend, denn neben der Versmolder SPD, die ebenso wie Bündnis 90 / Die Grünen die betriebswirtschaftlichen Aspekte als Grund für die größere Tribüne betonten, sahen es in der heutigen Ratssitzung auch CDU und UWG genauso.
Halle setzt auch beim Energieverbrauch Maßstäbe
Die Grünen machten ihre Zustimmung allerdings vom Energiestandard der Halle abhängig. Und gerade hier setzt die Versmolder Sparkassenarena nach dem jetzt gefällten Beschluss Maßstäbe. Über die anspruchsvolle Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV 2009) hinaus soll zusätzliche Passivtechnik zum Einsatz kommen. So soll es eine weitere Dämmung geben. Zudem soll eine kontrollierte Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in die Sporthalle eingebaut werden. Außerdem soll es eine Pelletheizung geben. Diese drei Maßnahmen wären nach EnEV 2009 nicht notwendig gewesen, dienen aber dem Klimaschutz.
Am Ende war nur noch die FDP skeptisch, die ihre Ablehnung bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt öffentlich verkündet hatte und dieses mit einem aus ihrer Sicht nicht vorhandenen Bedarf rechtfertigte. Die beiden anwesenden Vertreter enthielten sich. So wurde der Beschluss für die Sparkassenarena einstimmig bei zwei Enthaltungen gefasst.
Thorsten Klute erleichtert: "Nun kann es losgehen!"
"Nun kann es losgehen mit der Sparkassenarena", war Bürgermeister Thorsten Klute nach der Sitzung erleichtert. Sein Sponsoring-Modell, das den Hallenneubau und damit die Beseitigung des Mangels an Sportflächen für Schul- und Vereinssport erst möglich macht, wird nun also umgesetzt. Und dass die Sparkassenarena in Sachen CO2-Ausstoß deutlich besser sein wird als die gesetzlichen Mindestregelungen, freut Versmolds Bürgermeister ebenso: "Eine Entscheidung der Vernunft. Wir haben sie bekommen."