
Unter der Überschrift Perspektiven für Langzeitarbeitslose hat der SPD-Bundestagsabgeordnete und jetzige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium Klaus Brandner ein Programm angeregt, mit dessen Hilfe Langzeitarbeitslose mit besonderen Einschränkungen doch wieder eine Beschäftigung finden. Im Kreis Gütersloh sind bis jetzt 66 Verträge (in ganz NRW gut 3.000) abgeschlossen, weitere 10 bis 15 stehen kurz davor und Bundesmittel stehen für weitere Plätze bei der Arbeitsgemeinschaft gt-aktiv-gmbh bereit.
Am vergangenen Montag diskutierte Brandner mit den Geschäftsführern der Arbeitslosenselbsthilfe Gütersloh (ash) über erste Erfahrungen mit dieser besonderen Fördermaßnahme. Denn trotz nachhaltigem Rückgang der Arbeitslosigkeit haben manche länger arbeitlose Menschen mit etwa gesundheitlichen und/oder Bildungshemmnissen kaum Chancen auf dem regulären Arbeitsmarkt. Weil aber Arbeit, insbesondere bezahlte, sozialversicherungspflichtige Arbeit ein großes Stück an Würde für jeden ausmacht, hatte Brandner in der Großen Koalition dieses Programm angeschoben und dafür gesorgt, dass dafür in diesem Jahr im Bundeshaushalt 580 Millionen Euro bereitstehen. Auch im nächsten Jahr werden Mittel zur Verfügung stehen. Es können in Stadt und Kreis Gütersloh noch mehr Menschen bei Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen oder anderen Trägern von Beschäftigungsmaßnahmen von diesem Programm profitieren. Wir nehmen es nicht hin, so Brandner, dass Menschen perspektivlos bis zum Renteneintritt ausharren, sondern schaffen mit der Job-Perspektive vernünftige Angebote. Er freue sich, dass etwa die Stadt Halle mit einem erheblichen eigenen Beitrag ein Projekt der GAB im Nordkreis angeschoben habe und auch die Stadt Versmold aktiv geworden sei.
Wolfgang Terwey und Jürgen Delker stellten Brandner ein für Gütersloh entwickeltes Projekt Die Stadtwerker vor, dass mit Mitteln der Job-Perspektive und weiterer Unterstützung Beschäftigung im Bereich besonders schwer vermittelbarer Menschen initiieren und organisieren solle. Dabei geht es um die Bereitstellung von Dienstleistungen und andere produktive Beschäftigung, mit denen mehr Langzeitarbeitslosen eine Perspektive geboten werden kann. Dazu werden dann auch bei den Kommunen Mittel nach dem Sozialgesetzbuch II für Unterkunft und Heizung eingespart, die nach Brandners und auch Auffassung der ash gut für die Förderung dieses Projekts eingesetzt werden könnten. Ich freue mich, dass die großen Fraktionen im Gütersloher Rat dieser Initiative positiv gegenüber stehen, so Brandner. Das Projekt der ash sei ein guter Ansatz, der alle Unterstützung verdiene. Auch gebe es vom Bund über die Arbeitmarktförderung genügend Mittel, für viele weitere Projekte vor Ort. Am Rande des Gesprächs ging Wolfgang Terwey auf die vom Land NRW beschlossene Streichung der Förderung von Beratungsstellen für Arbeitslose ein. Dies gefährde zwar nicht die ash an sich, sei aber eine erhebliche Einschränkung für arbeitslose Bürgerinnen und Bürger, die sich unabhängig informieren wollten. Die ash-Vertreter und Klaus Brandner wollen sich auch zukünftig intensiv austauschen. Wir bekommen qualifizierte Hinweise und Unterstützung und Klaus Brandner immer wieder Einblick in die Praxis vor Ort, so Terwey und Delker.