Liane Fülling: „Menschen auf Arbeitsmarkt Chancen geben“

Versmolder SPD im ZIB

Zu größeren Anstrengungen bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hatte Bundespräsident Horst Köhler am vergangenen Montag in Nürnberg aufgerufen. Die Versmolder SPD nahm dies zum Anlass, sich vor Ort ein Bild über die Arbeit des Zentrums für Integration und Berufsförderung zu machen. So verlegte die Versmolder SPD am Mittwoch kurzerhand ihre Fraktionssitzung in das Zentrum für Integration für Integration und Berufsförderung (ZIB) im Brüggenkamp. Dort werden Langzeitarbeitslose und jugendliche Arbeitslose gezielt auf den Wiedereinstieg oder den erstmaligen Einstieg in die Arbeitswelt vorbereitet.

„Wir sind sehr zufrieden mit der dort geleisteten Arbeit gerade für Langzeitarbeitslose“, sagt Fraktionsvorsitzende Liane Fülling. Dabei ließ sich die Versmolder SPD von Ingo Rödiger, dem Leiter des Versmolder Arbeitslosenzentrums, auch über den Stand der Dinge bei der Umsetzung des vom heimischen Abgeordneten und Arbeitsstaatssekretär Klaus Brandner im Bund initiierten Programms JobPerspektive informieren. „Bürgermeister Thorsten Klute hat sich sehr für eine speziell auf Versmold zugeschnittene Förderung nach diesem Bundesprogramm stark gemacht“, so Diplomkauffrau Liane Fülling. Mit Freude habe man beim Besuch vor Ort gehört, dass die örtlichen Vorbereitungen auf Hochtouren laufen und die Umsetzung des Programms JobPerspektive in Versmold im April an den Start geht. „Der Idee, in einem ersten Schritt zehn Versmolder Langzeitarbeitslosen mit pädagogischer Begleitung und staatlicher Förderung eine Perspektive zu bieten, haben wir im Dezember im Stadtrat zugestimmt, weil wir Menschen auf dem Arbeitsmarkt eine Chance geben wollen“, scheint Liane Fülling mit ihrer SPD-Fraktion schon im vergangenen Jahr auf der Linie des Bundespräsidenten gewesen zu sein.

Bei dem Besuch im ZIB sprach die Versmolder SPD auch über den Versmolder Arbeitsmarkt insgesamt. „Dass Versmold derzeit den höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres im Kreis Gütersloh zu verzeichnen hat, freut uns natürlich“, resümiert Ortsvereinsvorsitzender Patrick Schlüter. Schließlich ist die Arbeitslosigkeit in Versmold in den letzten zwölf Monaten um 38 Prozent gesunken, in den vergangenen drei Jahren sogar um etwa 60 Prozent. Noch im Februar 2005 hatte Versmold 1095 Arbeitslose. Im Februar dieses Jahres waren es noch 431 Menschen. Patrick Schlüter macht für diese eindrucksvolle Entwicklung vor allem zwei Gründe aus: „Zum einen hat Versmold starke Firmen, auf die wir stolz sein können, zum anderen hat die Arbeitsmarktreform der rot-grünen Bundesregierung die gute Entwicklung in Zeiten des Aufschwungs unterstützt.“

Probleme sieht die Versmolder SPD bei der der gt-aktiv GmbH im Kreis Gütersloh. Das Bundesverfassungsgericht hatte das im Kreis Gütersloh gewählte Modell der Zusammenarbeit des Kreises und der Kommunen mit der Bundesagentur für Arbeit im Dezember letzten Jahres bundesweit für verfassungswidrig erklärt. Liane Fülling wünscht sich nun, dass die Kooperation in der Praxis zwischen Bundesagentur und Kommunen weitestgehend erhalten bleibt.
„Langzeitarbeitslose sollten weiter Leistungen und Betreuung an einem Ort erhalten“, so die Vorsitzende der Versmolder SPD-Fraktion. Dem Personal in den Arbeitsgemeinschaften müsse eine gesicherte Perspektive geschaffen werden. Dabei sei klar, dass dem Bund bei dem Ziel, annähernd gleichwertige Lebensbedingungen in Deutschland sicherzustellen, eine wichtige Ausgleichsfunktion zukomme. "Dies kann der Bund nur leisten, wenn er weiterhin in der Verantwortung für die Finanzierung der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt“, so Liane Fülling.