Brandner: Ich arbeite im Geburtshaus der Demokratie.

Die Fraktion der Versmolder SPD im Reichstag in Berlin mit Klaus Brandner, MdB
Die Versmolder SPD-Fraktion im Reichstag mit Klaus Brandner, MdB

Fragen zu aktuellen politischen Themen, wie die Finanzierung der Kindertagesstättenplätze oder Einführung von Mindestlöhnen, klärt die Versmolder SPD-Fraktion am liebsten direkt. Die Sozialdemokraten setzten sich dazu am vergangenen Freitag in den Bus und besuchten den heimischen Abgeordneten Klaus Brandner in Berlin.
Im Gespräch mit Brandner machten sie deutlich, wie wichtig ihnen der Ausbau der Betreuungsangebote für unter 3-jährige Kinder in Versmold ist. Allerdings sehen die Kommunalpolitiker keine Möglichkeit, den überwiegenden Teil der Kosten selbst zu tragen. Fraktionsvorsitzende Fülling: „Hier ist der Bund in der Pflicht!“ Auch die Einführung eines Mindestlohnes liegt den Mitgliedern der Versmolder SPD-Fraktion sehr am Herzen, denn mit Minilöhnen von z.B. 3,50 EUR kann niemand seine Familie ernähren. Von der Stadt Versmold gezahlte Hilfen zum Lebensunterhalt könnten durch einen angemessenen Mindestlohn entfallen.
Diese Wünsche aus kommunalpolitischer Sicht nahm Klaus Brandner, der Arbeits- und Sozialpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, im Rahmen einer ausgiebigen Diskussion in den Fraktionsräumen im Reichstagsgebäude entgegen. „Ich werde Eure Anregungen in die weiteren Verhandlungen in der Regierungskoalition einfließen lassen,“ versicherte er seinen Parteikollegen. Anschließend nutzte er die Gelegenheit und führte die Versmolder abseits üblicher Besichtigungstouren durch seine Wirkungsstätte. Interessant die unterirdische Verbindung der Gebäude mit der Kunstinstallation „Archiv der deutschen Abgeordneten“ oder der oberirdische Brückenschlag über die Spree, von den Berlinern auch „Beamtenlaufbahn“ genannt. Außergewöhnliche Einblicke in den Arbeitsalltag eines Abgeordneten gewährte Brandner, der dabei besonderen Wert auf den Bezug zur Historie des Reichstagsgebäudes legte. Zunächst Geburtsstätte der ersten Demokratie auf deutschem Boden, wurde das Gebäude nach dem Reichstagsbrand in der Nazi-Zeit bewusst zweckentfremdet. Hier war u. a. die gynäkologische Station der Charite untergebracht. So steht bei Hunderten von Berlinern in der Geburtsurkunde als Geburtsort: Reichstag.
Brandner: Das Reichstagsgebäude ist heute nach der Wiedervereinigung für uns Deutsche das Symbol für die feste Verankerung der Demokratie in unserem Land. Die Mitglieder der SPD-Fraktion Versmold zeigten sich beeindruckt von den lebensnahen Schilderungen Brandners. Die Versmolder Sozialdemokraten waren sich einig, dass das neu gestaltete Reichstagsgebäude und die neuen Gebäude für die Abgeordneten und Mitarbeiter im Regierungsviertel eine gute Plattform für die politische Arbeit in der Hauptstadt bieten.